Der kleine Palast der Dämmerung Ort: Graz-Burggarten
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Ein Projekt von und mit Kurt Gaulhofer für:
Graz 2003 Kulturhauptstadt Europas
Konzept: 2002
Statik: Peter Mandl c/o Büro Zenkner&Handel
Team: Kurt Gaulhofer, Helmut Madile, Jörg Pock, Andreas Mikula
DAS KONZEPT
Es soll ein Ort geschaffen werden, an dem die Magie der Zeit zwischen dem Sonnenuntergang und dem Dunkel der Nacht ihren Zauber konzentriert und verdichtet entfalten kann. Dies soll ein temporärer Zwischen-Ort sein und den Besuchern von Mai bis September 2003 in der Stunde der Dämmerung offenstehen.
Das luftige Bauwerk, dessen Fussboden sich 2,72 m über der Erde befindet und in welches man über eine sanft steigende Treppe gleichsam hinaufschwebt, soll im Grazer Burggarten seinen idealen Platz finden: in unmittelbarer Nähe zur Orangerie, an der Kante zum Stadtpark und diesem zugewandt. Doppelt erhoben durch seine Lage über einem steilen Abhang einerseits und durch acht in blau schimmerndes Glas gekleidete tragende Säulen andrerseits entflieht dieser Ort gleichsam dem festen Grund; vom Himmel nur getrennt durch ein gläsernes Dach, bleibt er an den Seiten offen, einzig gefasst durch Stafetten leuchtender Glasstäbe und ein zartes Geländer - ein gehauchter Paravent, in dem Innen und Aussen ineinander verfliessen.
Mit der natürlichen Dramaturgie des sich ständig wandelnden Lichts bis hin zur Dunkelheit interferieren drei künstliche Lichtquellen:
vertikale blaue Lichtröhren, die den überdachten Raum seitlich begrenzen und die in erster Linie in sich selbst leuchten; 8 Licht-punkte im Inneren des Raumes, die schwächeres, warmes Licht aussenden, während darunter -
von der Unterseite des Fussbodens ausgehend - helleres Licht mit hohem Weissanteil strahlt. Nun bedarf dieser Ort noch eines katalisatorischen Zauberstabes: ihm entspringt Musik. Gegentöne zum beinahe flächendeckenden akustischen Berieselungsambiente, Zwischen-Töne, aus denen immer wieder Splitter eines gebrochenen Pathos funkeln. ( Beiliegend finden Sie eine CD mit einem ca. 18-minütigen Ausschnitt aus dem einstündigen Klangbogen vor -Komposition/Texte: Kurt Gaulhofer ) Mit Licht und Musik bespielt wird der Pavillon jeweils in der Abenddämmerungsstunde, woraus sich – entsprechend den unterschiedlichen Sonnenständen – auch unterschiedliche Spielzeiten ergeben. „Der kleine Palast der Dämmerung" wirkt nach innen und nach aussen. Befinden sich die Besucher im Inneren an einem Punkt der Fokussierung, der Verdichtung, so richtet sich der Blick des im Stadtpark
Flanierenden empor auf eine schwebende, leuchtende Bauskulptur, aus der ihm entfernte Klänge zuwehen.
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